provisorien – perfekt unperfekt

 

Eine phänomenologische Studie (2007)

 

Im Sommer 2007 wurden 10 berliner Wohnungen genau unter die Lupe genommen. Die Beobachteten arbeiten meist im kreativen Bereich. 

Die Intentionen dieser modernen "Heimwerker" sind Not und Notwendigkeit. Endweder gibt es für besondere Zwecke keine entsprechenden industriell gefertigten Produkte, das Geld mangelt für solche, oder sie haben einfach Spaß am Entwickeln ihrer ganz individuellen Alltagsgegenstände. Sie machen aus der Not eine Tugend, während die Objekte unbewusst zum Sinnbild ihrer Zeit werden. Dem Schöpfer geht es um die kleine persönliche Revolution es anders zu machen als alle anderen. Die Notlösung wird gewollt oder ungewollt zum Statement. 

Wir lieben deren Charme und Individualität. So dilletantisch sie auch sein mögen: Provisorien haben einen ganz eigenen Reiz. Über Umwegen kommen ihre Schöpfer zu einem Ergebnis, das zweckdienlich ist und manchmal sogar als Lösung bevorzugt wird. 

 

Vogeltränke // Mülleimer mit fixiertem Deckel zum aufziehen  // Türstopper mit Fußboden schonender Pappe

 

Reparierter Wäscheständer // Halterung für Toilettenpapier // Abwasserschlauch der Waschmaschine